Schüler/innen offenbaren ihre Ängste, Sorgen und Nöte

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Eine amerikanische Pädagogin hat mit Ihrer Idee, den SchülerInnen kleine Post-it-Zettel vervollständigen zu lassen, internationale Aufmerksamkeit und viele Nachahmer erreicht.

Kyle Schwartz ist eine junge Lehrerin an der Doull Elementary School in Denver. Um ihre neue Klasse besser kennen zu lernen, dachte sie sich ein besonderes Projekt aus. Die Idee ist simpel, aber grandios: Sie hat den Satz  "I wish my teacher knew..." auf kleine Post-it-Zettel verteilt und durch die SchülerInnen vervollständigen lassen. Eigentlich wollte Sie damit einen Weg finden, die Welt, in der ihre SchülerInnen leben, besser zu verstehen - aber dass aus ihrer Idee eine internationale Bewegung mit Nachahmern aus aller Welt wurde, hätte sie sich nicht erträumen lassen.

Die Lebenswirklichkeit ihrer SchülerInnen zu verstehen, war für die junge Pädagogin schwierig. An ihrer Schule kommt ein Großteil der Schüler aus sozial schwachen Familien, die Mehrheit lebt unterhalb der Armutsgrenze und fast alle haben Anspruch auf ein kostenloses oder zumindest bezuschusstes Schulmittagessen. Daraus entstand die Idee mit den Botschaften auf den kleinen gelben Zetteln, die zunächst nur auf einer Pinnwand im Klassenzimmer aufgeklebt wurden.

Die Antworten, die da zum Vorschein kamen, waren so bewegend, dass Schwartz beschloss, sie einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie begann unter dem Hashtag #IwishMyTeacherKnew die vervollständigten Post-its auf Twitter zu veröffentlichen. Hier ein kleiner Auszug daraus:

Ich wünschte, mein Lehrer wüsste..

  • "... dass mein Lesetagebuch deswegen manchmal nicht unterschrieben ist, weil meine Mama nicht so oft da ist"
  • "... dass ich keine Stifte daheim habe, um meine Aufgaben zu machen"
  • "... dass ich alles gebe beim Hausaufgaben machen, aber trotzdem keine guten Noten schaffe"
  • "...dass wir auch ein Leben abseits der Schule haben"
  • "... dass ich keinen Freund zum Spielen habe"

Vielleicht wollen Sie es auch einmal ausprobieren? Es ist jedenfalls eine schöne und berührende Idee, um die eigenen SchülerInnen ein Stück besser kennen zu lernen und zu erfahren, welche Nöte sie aus Angst verschweigen und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben.

Quelle: diepresse.com