Rhythmisierung des Unterrichtsalltages
Unser Körper funktioniert nach dem Prinzip der Spannung und Entspannung – unser Herz, unsere Muskeln, unsere Atmung…
Herrlich, wenn wir spüren, dass etwas im Rhythmus ist, wenn der richtige Wechsel zur rechten Zeit erfolgt.
Energievoll bleiben wir, wenn Spannung und Entspannung im Gleichgewicht sind.
Effektiv ist Unterricht, der dieses Urprinzip beachtet.
Nur vom Gehirn verlangen wir, dass es ununterbrochen auf Höchsttouren Leistung erbringen soll!
Wir wissen, dass wir uns nur eine bestimmte Dauer konzentrieren können. Danach suchen wir uns unbewusst eine Entspannung, indem wir abschweifen, aufstehen, etwas trinken oder bewusst eine Unterbrechung einbauen.
Das gilt für Kinder und Erwachsene, nur die Zeitspanne der Konzentrationsfähigkeit ist unterschiedlich.
Richtlinien für konzentriertes Folgen am Unterricht (nach Klimt, 1981)
- 15 Minuten bei 5-7jährigen
- 20 Minuten bei 7-10jährigen
- 25 Minuten bei 10-12jährigen
- 30 Minuten bei 12-16jährigen
Eine kurze Lernunterbrechung bringt mehr, als das Durchpauken.
In dieser dringend notwendigen sensorischen Entlastung (Peter Pastuch) wird das Wissen abgespeichert und geordnet.
Jetzt ist der Kopf wieder frei für Neues.
In der Bewegung liegt ein wertvoller Entlastungsfaktor, den wir nutzen können, um bessere Lernleistungen zu erreichen.
Einfache Bewegungssequenzen zwischendurch, die kein austoben meinen, sondern sich sachgerecht steuern können versteht, lockern Körper, Geist und Seele.
Unter der „Aktivierungskurve“ versteht man, dass nach einer Belastung eine Entlastung erfolgen muss, danach eine kurze Erholung, um wieder in die Belastung zu kommen. (Peter Pastuch)
Diese Entlastung ist sehr einfach und wirksam durch eine kurze Unterbrechung des Unterrichts mit Bewegungsübungen zu erreichen.
3 – 6 Minuten reichen, um wieder gut beim Lernprozess anzuschließen.
Eine Rhythmisierung kann erfolgen durch
- Lernphasen und Bewegungspausen abwechseln
- keine starren 50min Einheiten, sondern sinnvolle Lerneinheiten planen
- Schulglocke aufheben
- Entspannungsübungen einbauen
- Tagesplan in der Früh an die Tafel schreiben
- Bewegungsaufträge in der Planarbeit zulassen
- Rituale festlegen: Start am Morgen mit Bewegung zur Aktivierung (Körperteile begrüßen)
- Entlastungen müssen regelmäßig und verlässlich kommen